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Prozellangasse 4, 1090 Wien

Wieder hat sich in der letzten Zeit vieles ereignet: Im Februar d. J. ist die Fachdidaktik Geschichte in ihr neues Domizil, die Porzellangasse 4, übersiedelt. Die neuen Räumlichkeiten sind der Fachdidaktik sozusagen „würdig“ – viel Raum und schöne Büros, die zur Motivation beitragen und Freude an der Arbeit machen. So wie die Lernumgebung keine geringe Rolle für gelingende Lernprozesse spielen kann, ist auch die Arbeitsumgebung für uns Fachdidaktiker*innen ein Ansporn, kreativ zu arbeiten.

Leider hält uns Covid-19 davon ab, die neuen Räumlichkeiten intensiv zu nutzen – wir sitzen nun vor allem zuhause und beschäftigen uns mit „distance learning“, das manche Vorteile, aber auch viele Nachteile besitzt. Der überblickbare Sozialraum und soziale Kontakte gehen verloren, womit aus lernpsychologischer und fachdidaktischer Perspektive wichtige Aspekte eines gelingenden Unterrichts, damit verbunden auch wichtige Grundlagen kooperativer Lernprozesse fehlen. Nichtsdestotrotz eröffnen sich freilich – gerade im Bereich der Aufgabenstellung und Informationsvermittlung – manch neue Wege. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass nicht gar die digitalen Tools als seeligmachende (und letztlich auch langfristig lediglich kostenersparende) Alternative zur Präsenzlehre kritiklos hochgelobt werden. Kurzum: Digitale Tools können als Ergänzung, nicht aber als voller Ersatz für die physische Präsenzlehre dienen.

Diese Problematik beschäftigt uns auch in der Forschung: Alexander Preisinger hat etwa im letzten halben Jahr mehrere Publikationen zum historischen Lernen mit digitalen Medien verfasst. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus anderen Fachbereichen und Fakultäten haben wir zudem eine Forschungsgruppe „Subjektorientierte Didaktik“ ins Leben gerufen, die sich den vielen Facetten der Subjektorientierung, auch mit digitalen Medien, widmet. Geplant sind Tagungen, Projekte und Publikationen, die sich mit Subjektorientierung in der Geschichtsdidaktik beschäftigen sollen.

Isabella Schild hat nun ihre Dissertation zum Thema „Konzeptuelles Lernen“ eingereicht, die einen starken Praxisbezug aufweist. Damit kommt sie dem Bemühen der Fachdidaktik Geschichte der Universität Wien entgegen, nicht in abgehobenen theoretischen Höhen über Schule und Unterricht zu reden, sondern eben den Bezug zur Praxis herzustellen bzw. die Praxis auch als Maßstab für theoretisch-methodische Reflexionen zu verstehen.

Das internationale Projekt „Gemeinsames Österreichisch-tschechisches Geschichtsbuch“, zu dem Judith Breitfuß, Alexander Preisinger, Isabella Schild und Bernhard Trautwein gemeinsam mit dem tschechischen Kollegen Ondřej Matějka Unterrichtsvorschläge und Materialien erarbeitet haben, ist nun fertiggestellt. 

Monika Erckert und Hanna Suschnig arbeiten an diversen Projekten und an der Organisation eines „Historiker*nnentages“ für Lehrer*innen, auf dem inhaltliche und fachdidaktische Aspekte miteinander verbunden werden sollen. Monika Erckert hat eine Exkursion nach Brüssel mit Studierenden und Schüler*innen, eine gemeinsame Schul- und Universitätsexkursion, organisiert, womit wieder der angestrebte Praxisbezug der Fachdidaktik im Mittelpunkt stand.

Bernhard Trautwein ist dabei, seine Dissertation zu Geschichtsbildern von türkischen Migrant*innen zum Thema Holocaust und Nationalsozialismus abzuschließen. Klaus Edel arbeitet zudem intensiv an der Digitalisierung der bereits publizierten hpb-Bände.

Weiterhin gibt die Fachdidaktik Geschichte unter der Redaktion von Judith Breitfuß, Isabella Schild und Thomas Hellmuth gemeinsam mit Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz und Polen das internationale digitale Blog Journal „Public History Weekly“ heraus.

Mehrere Publikationen werden zudem in diesem Jahr fertiggestellt: Ein Buch von Judith Breitfuß, Thomas Hellmuth und Isabella Schild beschäftigt sich mit diskursanalytischer Schulbuch- forschung und wird einen Beitrag zur „Kritischen Geschichtsdidaktik“ liefern. Christine Ottner-Diesenberger, Alexander Preisinger und Thomas Hellmuth stellen gerade den Tagungsband zur GDÖ-Jahrestagung von 2018 zum Thema Subjektorientie- rung fertig. Thomas Hellmuth arbeitet zudem gemeinsam mit Marion Großmann, Martin Tschiggerl und Thomas Walach an der Herausgabe eines Sammelbandes zu Public History. Zudem hat Thomas Hellmuth soeben – abseits der Fachdidaktik – ein Buch über „Frankreich im 19. Jahrhundert. Eine Kulturgeschichte“ fertiggestellt, das im September 2020 erscheinen wird.

Personell hat es in diesem Semester wieder Veränderungen gegeben: Barbara Hanke, die seit rund zwei Jahren als Gastprofessorin bei uns tätig war, hat uns – leider – Richtung Deutschland verlassen und an der Bergischen Universität Wuppertal die Vertretung der dortigen Professur für Geschichte und ihre Didaktik angenommen. Weiterhin werden wir freilich mit ihr – vor allem bei Forschungen im Bereich der Erinnerungskultur – in Verbindung bleiben. Anstellte ihrer Professur wurde für das Sommersemester 2020 eine dreimonatige Gastprofessur genehmigt, die von Roland Bernhard besetzt wird. Bernhard hat sich im letzten Jahr an der Universität Salzburg zum Thema „Berufsbezogene Überzeugungen österreichischer Geschichtslehrpersonen und historisches Denken“ habilitiert.

Es tut sich also auch weiterhin einiges in der Fachdidaktik Geschichte der Universität Wien. Wir freuen uns, wenn die gesundheitliche Situation dies wieder zulässt, Sie in den neuen Räumlichkeiten in der Porzellangasse 4 begrüßen zu dürfen.

                                                                                                                                  ---> zur Startseite

Thomas Hellmuth