Didactic news 4/2019
HSK - Ende nach 48 Jahren
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HSK - Ende nach 48 Jahren
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Mit Ende Juni 2019 erfolgt die freiwillige Auflösung des „Vereins für Geschichte und Sozialkunde“. Und damit werden auch alle seine Publikationen – die Vierteljahrs-Zeitschrift „Historische Sozialkunde. Geschichte – Fachdidaktik – Politische Bildung“ sowie die Buchreihen „Edition Weltregionen“, „Querschnitte“, „Historische Sozialkunde“ und „Studientexte“ (um nur die wichtigsten zu nennen) – eingestellt.
Das „Experiment zwischen Universität und Schule“ (Michael Mitterauer), das im Zuge der Debatten um die Einführung des Schulfaches „Geschichte und Sozialkunde“ (1969) mit der Gründung der Zeitschrift „Beiträge zur historischen Sozialkunde“ am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien 1971 begonnen hat, ist nun zu Ende. Die Zielsetzungen dieser größten privaten Zeitschrift für die Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern aller Schultypen wiesen über Jahrzehnte hinweg bestimmte Konstanten auf: Aufbereitung neuer sozialhistorischer Literatur für den Schulunterricht; Gestaltung von informativen Überblicken in zeitlichen Längs- oder Querschnitten; Präsentation in Verbindung mit Bildern, Grafiken und (Quellen-) Texten; Fachdidaktisch fundierte Anregungen für die Gestaltung von Unterrichts- einheiten; Hinweise für den Einsatz nach dem Unterrichtsprinzip „Politische Bildung“.
Die wachsende Bedeutung der Fachdidaktik fand erst ab der Nummer 4/1981 mit der Schaffung einer Beilage Berücksichtigung, aus der sich ein eigener Fachdidaktikteil entwickelte. Der wachsenden Emanzipation der Fachdidaktik sowie dem neuen Lehramtsstudium „Geschichte – Sozialkunde/Politische Bildung“ trug auch die Umbenennung der Zeitschrift ab Heft 2/2002 Rechnung. Seither präsentierte die Fachdidaktik unter verschiedener redaktioneller Leitung unterschiedliche Zugangsweisen, wie sie den mannigfaltigen theoretischen und methodologischen Modellen entsprachen.
Es ist zu bedauern, dass die Fachdidaktik die angestrebte Verbindung von kompakter inhaltlicher historischer Informationsvermittlung, wissenschaftlich fundierten fachdi- daktischen Überlegungen und Ausarbeitung von Unterrichtsmodellen nicht mehr weiterführen konnte. Bei der Umsetzung des Leitbildes der Universität Wien führt die Fortbildung von Absolvent/innen weiterhin ein Schattendasein. Und sie passt auch immer weniger in das Karrieremodell junger Fachwissenschaftler/innen. Ein neuer Anlauf zu einer umfassenden Teamarbeit wie in den Grün- dungsjahren scheint derzeit nicht in Sicht. Vielleicht bietet sich mittelfristig eine Möglichkeit, die (wenn auch nicht gerade zahlreich) vorhandenen neuen Ideen und Kooperationsmodelle für eine Fortbildungs-Zeitschrift umzu- setzen. Dazu alle guten Wünsche!
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