Arbeiten in Zeiten von Corona
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Arbeiten in Zeiten von Corona
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Noch vor einem Jahr hätten viele es für äußerst unwahrscheinlich gehalten, dass sich in der westlichen Welt eine Seuche wie COVID-19 ausbreiten kann, die Lockdowns erzwingt und in das Leben jeder/s Einzelnen eingreift. Ein Sujet aus Katastrophenfilmen ist nun in Österreich Realität und konfrontiert uns mit bisher Unbekanntem.
Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie sind natürlich auch die Arbeitsabläufe an der Didaktik der Geschichte betroffen. Lehrveranstaltungen werden in digitaler Form abgehalten. Die Mitarbeiter*innen können und sollten wenn möglich im Homeoffice arbeiten. Der Parteienverkehr ist stark eingeschränkt, Besprechungen und Sitzungen finden Online statt. Für diese Umstellung musste schon vor dem ersten Lockdown im Frühjahr zusätzliches EDV-Equipment (Webcams, Headsets etc.) und Software für Videokonferenzen angeschafft und installiert werden. Rasch war zu klären, was im Büro und was im Homeoffice erledigt werden kann, welche Unterlagen mit nach Hause genommen werden und wie die Kommunikation ablaufen sollte. Infolge der Übersiedlung von der Berggasse in die Porzellangasse, die erst wenige Wochen zuvor erfolgt war, hätte es in den neuen Räumlichkeiten noch viel zu tun gegeben, aber dazu fehlte jetzt die Zeit.
Arbeiten im Homeoffice ist für manches praktisch und zeitsparend, wenngleich eine klare Trennung von Beruf und Privat nicht immer möglich ist. Wir können länger schlafen, Fahrten zum und vom Büro entfallen und statt Fastfood kommt mittags Selbstgekochtes auf den Tisch. Bei schönem Wetter kann auch am Balkon oder auf der Terrasse gearbeitet werden. Problematisch wird es, wenn die Wohnung nicht groß genug ist, um einen oder mehrere Arbeitsplätze einzurichten und ein lautes Umfeld die Konzentration stört. Ein komplizierter Zugriff auf im Büro verfügbare EDV-Programme kostet Zeit und Nerven und man vermisst ein Großgerät für Farbdrucke, Kopien und Scans. Die Kommunikation mit den Kolleg*innen verläuft distanzierter. Gespräche von Angesicht zu Angesicht entfallen – der Informationsaustausch, Rückfragen, Abstimmungen usw. erfolgen digital oder telefonisch.
Ungewohnt und irgendwie spannend sind zurzeit die Stunden im Büro. Auf den Gängen ist es sehr ruhig, der Straßenlärm dafür umso lauter; die Büros in der Umgebung sind meist dunkel, kein Geplauder in der Küche. Sind Kolleg*innen anwesend, nutzt man die gemeinsame Zeit für jene Dinge, die nicht Online erledigt werden können. Wir tragen MNS-Masken, halten Abstand, Desinfektionsmittel sind in Griffweite. To Do-Listen werden aktualisiert – jetzt nur nichts vergessen, denn bis zum nächsten persönlichen Treffen dauert es wieder.
Unter diesen außergewöhnlichen Umständen zu arbeiten, erfordert große Umsicht. Speziell im Spätherbst, wenn im organisatorisch-administrativen Bereich sehr viel zu tun ist, ist es wichtig, auch während der Corona-Krise den Überblick zu behalten. Termine und Fristen dürfen nicht übersehen werden, Abrechnungen sind zu machen, Werkverträge auszustellen, die letzten Bestellungen für heuer zu versenden, Budgetanträge für das kommende Jahr vorzubereiten und Veranstaltungen – wenn auch noch vage – zu planen.
Ob wir das Jahr 2021 im Büro oder im Homeoffice starten und ob der zweite Lockdown der letzte war, ist abzuwarten. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass wir gut durch diese schwierige Phase kommen und die angekündigten Impfstoffe sowie vielleicht auch bessere Behandlungsmethoden gegen das Corona-Virus verfügbar werden, damit sich das Leben und der Arbeitsalltag wieder normalisieren.